Nachfolgend der Bericht seitens Cesta von für das von uns mitfinanzierte Betätigungsfeld der Frau Iveta Bartošová für das Jahr 2020 (dieser Bericht ist Gegenstand der Vertragsbedingungen) sowie eine Zusammenfassung unserer eigenen Berichte.
Omama Iveta Bartošová ist eine Vollzeit-Omama, die Teilzeit im örtlichen Kindergarten in Muránska Dlhá Lúka als Assistentin für Roma-Kinder arbeitet und in Teilzeit Hausbesuche macht, bei denen sie Stimulationsaktivitäten mit Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren durchführt und ihren Eltern beibringt, wie sie ihre Kinder zu Hause stimulieren können. Sie arbeitet seit Anfang 2018 für Cesta von.
Im Jahr 2020 führte sie 445 Einzelstunden durch, 64 Vorschulklubs mit Kindern in Dreiergruppen, als der Kindergarten geschlossen wurde, organisierte 6 Elternklubs mit den Eltern in der Gemeinde und arbeitete 7 volle Monate als Assistentin im Kindergarten (Den Rest der Monate war er wegen COVID-19 geschlossen).
Ihre Fallzahl beträgt 15 Kinder und deren Eltern. Die Kinder machen große Fortschritte und haben ihre kognitiven, motorischen und sprachlichen Fähigkeiten verbessert. Sie kennen und können bereits viele slowakische Wörter sprechen.
Iveta hat ihre Prüfung bei Cesta von im Oktober 2020 bestanden und Fortschritte in ihren Fähigkeiten als Omama gemacht.
Sie war auch sehr hilfreich bei der Verteilung von Gesichtsmasken während des Lockdowns.
Sie wird ihre Arbeit mit Cesta von als Omama im Jahr 2021 fortsetzen.
Frau Iveta Bartošová mit ihren Schützlingen.
Zusammengestellt aus den detaillierten Berichten zur Situation und den Fortschritten, die unsere Omama Ivetka (Koseform von Iveta) und die ihr anvertrauten Kinder gemacht haben:
Eingangs sei festgehalten, dass Frau Iveta Bartošová in einer sehr schwierigen Zeit und Situation hervorragende Arbeit geleistet hat. In einer Zeit voller Herausforderungen, als aufgrund der Pandemie die Kindergärten geschlossen wurden, viele Familien in Quarantäne mussten und so ein regelmäßiger Betrieb immer wieder unterbrochen wurde.
In jenen Zeiten, wo die Kindergärten gesperrt waren, begann Frau Ivetka mit den Kindergartenkindern zu arbeiten (nicht nur mit jenen, die zuvor am Omama-Programm teilgenommen hatten, sondern mit allen, die den Kindergarten besuchten).
Im Februar nahm Iveta an den Dreharbeiten zu einem Werbevideo von Cesta von teil, das von einer professionellen Firma in der Siedlung in Muránska Dlhá Lúka gedreht wurde. Dieses Video zeigte sie als Omama, dazu eine lokale Lehrerin und ein Kind von der Schule. Hier ist der Link zum Video. (Dabei geht es um Steuerbegünstigungen bei Spenden an Cesta von.)
Fotos vom Video-Dreh.
In den Monaten Juli und August hatte sie jeden Tag eine Gruppe von 3 bis 4 Kindern in ihrem Haus für einen Vorschulclub. Sie arbeitete mit ihnen an Schreibfähigkeiten, sie versuchte, die slowakischen Sprachkenntnisse der Kinder durch eine Lesezeit zu verbessern, sie arbeiteten auch gemeinsam an Kunstprojekten und sie verbrachte Zeit mit ihnen, um draußen Sport zu treiben. Sie sagte oft, dass Kinder schon früh am Morgen an ihre Tür klopften, weil sie es kaum erwarten konnten, zu beginnen. Dies ermöglichte es ihnen, die Zeit nachzuholen, in welcher der Kindergarten aufgrund von COVID-Einschränkungen im Frühjahr geschlossen war.
Iveta hat auch als Assistentin im örtlichen Kindergarten gearbeitet, der sich direkt unterhalb der Siedlung befindet. In der Vergangenheit besuchten nur 5 bis 6 Roma-Kinder aus der Siedlung regelmäßig den Kindergarten. Seit sie dort arbeitet, ist die Zahl der Kinder, die täglich den Kindergarten besuchen, auf 14 gestiegen. Die Direktorin ist sehr zufrieden mit ihrer Arbeit und ihrer Teilnahme am Unterricht. Iveta liest den Kindern vor, hilft beim Übersetzen und spricht mit ihnen in der Sprache der Roma, wenn sie getröstet werden müssen, um sich sicher zu fühlen.
In der großen slowakischen Covid-Testphase im Herbst wurden keine positiven Fälle von Covid im Dorf oder in der Siedlung festgestellt. Deshalb setzte Ivetka ihren Unterricht wie geplant mit 15 Kindern im Programm fort. Lediglich die Eltern-Clubs und der Familienunterricht mussten abgesagt werden, da Treffen mit mehr als sechs Personen nicht erlaubt waren. Diese Eltern-Clubs sind aber für die Weiterentwicklung der Kinder sehr wichtig, da die Eltern dabei u. a. lernen, wie sie ihre Kinder stimulieren können, wie wichtig es ist, sie zu loben und mit ihnen gemeinsam zu spielen.
Frau Ivetka hat auch ihren Test als Vollzeit-Omama gut bestanden. In ihrem Fall war es nur, um ihr Wissen zu überprüfen. Sie hat diesen Test sehr gut absolviert, ihre Kolleginnen und Kollegen im Kindergarten haben sie alle sehr unterstützt und mit ihr gefeiert, als sie bestanden hatte.
Besonders hervorzuheben ist, wie sehr Ivetka und die anderen Omamas vom Verein Cesta von unterstützt, fortlaufend geschult und trainiert werden. So wurden die Omamas in jenen Wochen, wo an eine geregelte Arbeit mit den Kindern nicht zu denken war, mittels Zoom in Videokonferenzen mit den Aktivitäten des neuen Omama-Handbuches vertraut gemacht. Sie wurden und werden auch dazu angehalten, selbst Lehrvideos für die Eltern anzufertigen und deren Anwendung mit Experten zu trainieren.
Andere Omamas absolvieren Online-Slowakisch-Sprachkurse, um den Kindern eine noch bessere Grundlage der Sprache für den Besuch des Kindergartens zu geben, die dafür unabdingbar ist. Die Omamas sprechen mit den Kindern slowakisch, um ihnen den Schock zu ersparen, in die erste Klasse Volksschule einzutreten und aufgrund dessen, dass sie zuhause nur Romanes sprechen, oft fast nichts verstehen. Andererseits ist es aber auch wichtig, mit den Kindern Romanes zu sprechen, wenn sie getröstet werden müssen, um sich sicher zu fühlen. So bekommen die Kinder ein Gefühl von Sicherheit, Beziehung, Aufmerksamkeit und Würde, wenn sie es am dringendsten brauchen. Es ist dies der Schlüsselkeim des Wandels.
Eine weitere wichtige Aufgabe übernehmen Ivetka und die anderen Omamas in der Pandemie, indem sie Gesichtsmasken herstellten, verteilten, über Covid-Vorschriften und Verhaltensregeln informieren, Desinformationen berichtigen und wenn nötig auch humanitäre Hilfe leisten, indem sie den Kauf von Grundnahrungsmitteln, Hygiene, Medikamenten und Kleidung organisieren. So sind sie auch eine sehr wertvolle Unterstützung für die Gemeinden und ihre Tätigkeit wird sehr geschätzt. (Auch eine geschlossene Facebook-Gruppe wurde eingerichtet und jene Eltern, die einen Internetzugang haben, wurden zum Programm von Cesta von eingeladen.)
Wir haben die Arbeit von Frau Ivetka Bartošová und dem Team von Cesta von für das Jahr 2020 mit € 5.000,- finanziert, sind mit den Resultaten unserer Beteiligung an diesem Projekt sehr zufrieden und setzenb die Zusammenarbeit mit Cesta von auch 2021 fort.
Vor allem hoffen wir, dass unser Beitrag für einige der Kinder einen guten Einfluß auf ihre Entwicklung nehmen wird um so ihr Leben entscheidend zu verändern und wir wären glücklich, könnten wir noch weiteren Kindern auf die gleiche Art und Weise zu helfen.
Dem Verein Cesta von danken wir dafür, dass wir uns am Projekt beteiligen dürfen und Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unseres Vereins Direkthilfe:Roma möchten wir ganz besonders danken, denn ohne Ihre Unterstützung, egal jetzt ob mit Ihren Spenden oder/und dem Kauf von Gurkerln und Kraut, wäre es uns nicht möglich, uns hier zu engagieren. Nochmals sehr herzlichen Dank an Sie alle.
Anmerkung
Nun, zum Projekt „Omama“ selbst, dessen Sinnhaftigkeit, dessen Auswirkungen und Nutzen gäbe es noch vieles zu berichten, es würde jedoch den Rahmen dieses Berichtes bei weitem sprengen. Wir beabsichtigen jedoch, in Kürze einen Blog-Beitrag mit Hintergrundinformationen zu der Situation der Roma-Bevölkerung in der Slowakei zu veröffentlichen, vor allem jener der Kinder. Wir werden Sie zeitgerecht darüber informieren.
hier finden Sie die Liste aller diesbezüglichen Kommentare, wir freuen uns auch auf den Ihren, besten Dank im Voraus.
Unterstützen können Sie unser Projekt "Omama" unter anderem im Shop.